Träume
Zauberbuch
Zauberbuch
Wenn dich stille Fragen plagen,
wenn du nicht weißt wem was zu sagen,
wenn du denkst du wirst verrückt,
wenn dich gar nichts mehr entzückt,
nimmst du ein seltsam Buch zur Hand,
ein etwas knorrig alter Band,
und ließt von Sagen und von Plagen,
von Sehnsucht, Liebe,Tod getragen
Zeilen – etwas rührt an deinem Leiden,
tief in deinen Eingeweiden.
Dann kommt ein Hauch sanft aus dem Wind,
herüber wie ein kleines Kind.
Es klingt in deiner Seele Glockenschlag,
meist in der Nacht und nicht am Tag,
ein wohlig warmer Regen,
der Zauberzeilen Seegen.
Entführt entschwindet der Verstand,
wacht auf im Zauberland.
-
Ganz still freut sich der Vasall der Sagen,
von einem göttlich Funken nur getragen,
dass er konnte schöpfend etwas geben,
ein Buch, zum Träume leben.
Lebensbaum
Lebensbaum
Stumm schwingt über blauen Tagen
die Melodie der Hoffnung übers Land.
Das Erd’ gewordene zu ertragen,
und irgendwann die Engelshand
in der Seele zu erfahren.
Um beide Kräfte zu verbinden,
in einer Einheit zu verpaaren,
ohne Zweifel in den Rinden.
Baum der Früchte und der Samen,
wo bunte Samen Triebe schlagen,
und Früchte voller Schönheit ohne Namen,
ihre Samen weiter tragen.
Nektar
Nektar
Der Ort hier, Erde auch genannt,
bringt mich ganz gern um den Verstand.
Ich bin ein Teil der Menschheitshand,
und fühl’ mich ihr doch abgewandt.
Mein Blick wechselt sehr oft den Ort,
analysiere immer fort,
des Menschen Streben immer zu,
bringt meiner Seele keine Ruh.
Doch dann im stillen Grün allein,
fängt Sonnenschein das Denken ein.
Ganz ruhig spürt die Seele Kraft,
befreit von aller Leidenschaft.
Das Warum, ich werd‘s nie finden.
Das Sein hat seine Rinden.
Will nur das Harz berühren,
was aus kleinen Rissen rinnt,
will's wunderbar verspüren,
was mich einst nach Haus’ mitnimmt.
Erdenschwere
Erdenschwere
Der Mensch ist primitives Rudelwesen
und ich spiele animalisch mittendrin
keine Lust auf dieses Leben
die Tür weit offen schlag sie zu
Angst
diffus
der Weg des geringsten Widerstands
überwunden geglaubt schlägt mit aller Härte voll zurück
und läßt mich wieder trivial
den Schädel am Asphalt aufschlagen
Schwarze Fülle fein gewoben
läßt das Licht am Horizont in Schemen scheinen
zu nah das Dunkel präsent und tobend
läßt Taten logisch rational erscheinen
Das Gefühl schreit still im Herz
reflektiert im Kopf wird laut zu Schmerz
läßt das Sein erbeben und flüstert zärtlich nur zu Lieben.
Tonne
Tonne
Ein Narr, ein alter Taugenichts,
ein alter Narr, der will halt nichts.
Diogenes, der aus mir spricht,
klarer sein, das gibt es nicht.
Im Sein sich zu erkennen,
gegen Verführung sich zu stemmen
Einfach Ich im reinen Sein
hier und jetzt dann nie allein.
Diogenes der kannte Es
verpflichtet Ihm, ganz ohne Stress...
Die Tonne, dieser wusste es,
ist doch die Krone der Nobles.
Lebensbaum 2
Lebensbaum 2
Der Wald umschließt mein Angesicht,
dringe in die Stille ein,
ein Zirpen, Summen, Schimmerlicht,
das Denken, es wird langsam klein.
Stille in mir, um mich Leben,
anders als in grauer Stadt,
tausend Leben Netze weben,
der Wald schenkt jedem Leben satt.
Hier bin ich noch was ich mal war,
ein Mensch in seiner Mitte,
empfinde Klarheit wunderbar,
und empfange eine Bitte:
Lasst den Ast auf dem ihr sitzt,
nur für euch am Leben.
Er ist nichts was ihr besitzt,
in Reichtum wird er geben.
Der Weiße Weg (Machu Picchu)
Der Weiße Weg (Machu Picchu)
Ein alter Kondor segelt Bahnen
hoch über graue Andengipfel,
sieht die alten Pfade brechen,
Neues über Altem zechen,
ist alt und kennt noch alte Wipfel,
Bäume, die seit Jahren mahnen,
zu Ruh’, Bedacht und alter Stille,
die verloren mit den Jahren.
Sieht Menschen stur die Zukunft rennen,
Tempel in Beton verbrennen,
ohne Schreine zu bewahren,
verloren ging ein alter Wille.
Der Kondor schaute alt’ Schamanen,
die heut’ den Menschen nur noch Ahnen.
Kennt feurig Glut in weisen Augen,
auch schwarze an der Seele saugen.
Ein altes Wissen, Sein verzahnen,
entwich dem Mensch in seinem Planen.
Der Kondor segelt, spürt im Wind,
dass die Zeiten bald gekommen sind,
den Weg zu schreiten neu entfacht,
der nur von wenigen bewacht,
entfalten wird sich neu geschwind.
Asche gebiert ein neues Kind.
Abendrot
Abendrot
Ich sehne mich nach dir mein Tod,
die Sonne dämmert in mir blutrot.
Dieser Tag neigt sich dem Ende,
ganz bald erreicht das Licht die Wende.
Ja, morgen graut ein neuer Tag,
doch nichts ich an diesem Abend mag,
nichts nach dem ich hier noch strebe,
gar nichts, wofür ich hier noch lebe.
Einst wollte ich und wollte ich,
ich tat alles und erlebte mich.
Fühlte mich groß, der Großen einer,
doch heute wär’ ich lieber kleiner.
Ein kleines Hausboot auf dem Fluss,
ein ganz leises Rauschen bis zum Schluss.
Sinnend, innend, gar nicht mehr,
ein Hausboot, was mich sanft trägt gen Meer.
Schlußglück
Schlußglück
Die Sonne scheint und mal der Mond,
niemals ist es immer gleich,
es wechselt, braun und auch mal bleich.
Immer gleich was in dir wohnt.
Du bist mehr als da dein Angesicht,
ich weiß nicht, ob du verstehst,
da ist mehr, du bist ein Licht,
doch dies ist erst die letzte Schicht.
Es ist eine lange Reise,
die dich durch die Angst durch trägt,
im Alter wirst du langsam weise,
und siehst was dich durch Zeiten prägt.
Du bist immer Eins, ob du es siehst,
egal, solang die Liebe siegt,
die mit dir durch alle Zeiten fliegt,
der Staub und Asche du entfliehst.
Antriebsrad
Antriebsrad
Ich bin nur ich im Kollekitv.
Mache was mich durch's Leben trieb.
Bin Realist und nicht Naiv,
folge dem was letztlich blieb
Der Liebe, die Sprengung aller Sinne,
wo nur bleibt die eine Inne,
die dich durch deine Leben trägt
und dich zu ihrem Trumpf erwägt.
Das Ende wird der Anfang sein,
wenn du dich stellst deinem Gebein.

